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Möglichkeiten der Klassifikation

Ähnlich der Varianz hinsichtlich der integrierten Komponenten, können Low-Code-Plattformen anhand mehrerer Gesichtspunkte klassifiziert werden. Nach welchen Gesichtspunkten man aber letztlich klassifiziert, ist der Zielgruppe, die man erreichen möchte, anzupassen. Für ein nicht-technisch-versiertes Publikum eignet sich besonders eine Unterscheidung anhand der verschiedenen Anwendungsbereiche von Low-Code-Plattformen. Beispiele dafür sind Workflow-Automatisierung, CRM (Customer Relationship Management, z.B. Salesforce), Content-Management-Systeme, Datenanalyse, IoT-Entwicklung (z.B. Node Red) oder mobile Anwendungen [14]. Inwiefern die einzelnen Plattformlösungen in die jeweiligen Kategorien einzuordnen sind, scheint jedoch schwierig und kaum trennscharf zu beantworten, zumal sich ein Großteil der Plattformen weiterentwickelt hin zu einer Art Allzwecklösung [1]. So zeigt der Vergleich von acht Plattformen durch Sahay et al., dass sich die jeweiligen Systeme in mehreren Komponenten überschneiden [5].

Aus diesem Grund soll zusätzlich die von Frank/Maier/Bock (2021) vorgeschlagene prototypische Unterscheidung zwischen Low-Code-Plattformen herangezogen werden. Diese ermöglicht eine Interpretation der jeweiligen Komplexitätsgrade anhand der verschiedenen Anwendungsstrukturen und lässt erste Schlussfolgerungen für die Kompetenzanforderung an die Nutzenden zu:

  • Basic Data Management Platforms bieten eine nutzer:innenfreundliche Möglichkeit, eine Sammlung von Entitäten zu bearbeiten, zu strukturieren und zu überblicken.
  • Workflow Management Systems dienen vordergründig dazu, Prozesse visuell darzustellen, und unterstützen zudem bei der technischen Ausführbarkeit dieser (dynamischer Aspekt). Diese Plattformen sind in der Regel an andere Systeme anbindbar.
  • Extended GUI and Data-Centric IDE beschreiben integrierte Entwicklungsumgebungen, welche die:den Entwickler:in auf Basis von Low-Code beim Schreiben, Anpassen und Integrieren von Source Code unterstützen. In der Arbeit mit solchen Plattformen wird demnach ein Mindestmaß an Codierkönnen vorausgesetzt.
  • Multi-Use Plattformen vereinen die genannten Spezifika und zielen auf die Integration interner und externer Komponenten zur Konfiguration von diversen Anwendungen ab [6].

Quellen

[1]
Di Ruscio, D. et al., „Low-code development and model-driven engineering: Two sides of the same coin?“, Software and Systems Modeling 21 (2022), S. 437–446.
[2]
Foundry, „Studie. Low-Code/ No-Code 2022“, Foundry, 2022.
[3]
Salesforce, „Salesforce“, Online, Website, 2023. Online at https://www.salesforce.com/de/campaign/sem/sales-cloud/?d=7010M000000ujjXQAQ&utm_source=google&utm_medium=sem&utm_campaign=de_alllobcon&utm_content=_7010M000000ujjXQAQ&soc=Google-sales-cloud&gad_source=1&gclid=EAIaIQobChMIwKj5uZzXggMVQcLtCh3VXQ0nEAAYASAAEgIyQfD_BwE&gclsrc=aw.ds.
[4]
OpenJS Foundation and Contributors, „Node-RED“, project website, o.d. Online at https://nodered.org/about.
[5]
Sahay, A.; Indamutsa, A.; Di Ruscio, D.; Pierantonio, A., „Supporting the understanding and comparison of low-code development platforms“, 2020 46th Euromicro Conference on Software Engineering and Advanced Applications (SEAA), IEEE, 2021, S. 171–178. https://doi.org/10.1109/SEAA51224.2020.00036.
[6]
Frank, U.; Maier, P.; Bock, A., „Low code platforms: Promises, concepts and prospects. A comparative study of ten systems, ICB-Research Report, No. 70“, Universität Duisburg-Essen, Institut für Informatik und Wirtschaftsinformatik (ICB), 2021.